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Clik here to view.Braids sind eine Art-Rock/Electronic Band aus Kanada. Ihr Sound bewegt sich zwischen Kate Bush, Gang Gang Dance und Josephine Foster. Sängerin Raphaelle Standell-Preston ist außerdem die zweite Hälfte der Dream Pop-Band Blue Hawaii. Am 20.8. bringt das Trio sein neues Album Flourish/Perish heraus. Wir sprachen mit Raphaelle über ihre Musik, die Zusammenarbeit mit dem elektronischen Produzenten Max Cooper und der Vergänglichkeit im Leben. Ganz unten präsentiert sie ihren persönlichen Soundtrack, den ihr euch auch hier anhören könnt.
Hallo, wie gehts dir?
Mir gehts gut, ich bin nur sehr hungrig. Ich mache eine Art Reinigungskur und habe heute nur Gemüse und Früchte gegessen. Und zwar richtig viele – jetzt habe ich Bauchweh, aber immer noch Hunger. Man muss sich immer wieder sagen, dass es es gut und gesund ist, ich will es noch sechs Tage durchhalten. Aber eigentlich will ich einfach nur eine Scheibe Toast essen!
Wo habt ihr euch kennengelernt?
Das ist eine gute Frage. Ich könnte sagen, dass wir uns in der Junior School und in der High School getroffen haben. Aber richtig kennengelernt haben wir uns definitiv erst als Band. Wir haben schon viel gemeinsam erlebt und auch durchgestanden.
Euer neues Album heißt “Flourish/Perish”, was soviel bedeutet wie Gedeihen und Vergehen. Denkst du an die Vergänglichkeit des Lebens?
Ja, die ganze Zeit. Vielleicht zu oft. Oder vielleicht auch nicht: Ich glaube, es ist wichtig, über den Tod nachzudenken und an ihn erinnert zu werden. Es hilft dir, zu leben. Es gibt ein sehr aufschlussreiches Zitat von Steve Jobs:
“Remembering that I’ll be dead soon is the most important tool I’ve ever encountered to help me make the big choices in life. Almost everything–all external expectations, all pride, all fear of embarrassment or failure–these things just fall away in the face of death, leaving only what is truly important. Remembering that you are going to die is the best way I know to avoid the trap of thinking you have something to lose. You are already naked. There is no reason not to follow your heart. No one wants to die. Even people who want to go to heaven don’t want to die to get there. And yet, death is the destination we all share. No one has ever escaped it, and that is how it should be, because death is very likely the single best invention of life. It’s life’s change agent. It clears out the old to make way for the new.”
Was bedeutet der Titel genau für dich?
Er bezieht sich auf die Dualität des Lebens – erblühen und vergehen. Es gibt wirklich nur diese zwei Dinge, die unsere Existenz beschreiben – Geburt und Tod. Es ist außerdem ein Vermächtnis der ganzen Dinge, die wir als Band durchgemacht haben und durch die viele Menschen in ihrem Leben oft durchmüssen. Vergehen, noch bevor man richtig erblüht. Man muss von innen sterben, bevor man wiedergeboren werden kann. Ich glaube, das bedeutet es für mich. Manchmal denke ich anders, aber so fühlte ich es in der letzten Zeit.
Was macht dich glücklich?
Liebe.
Und was macht dich kreativ?
Liebe.
Auf deiner letzten EP ist auch der Techno-Produzenten Max Cooper vertreten. Er arbeitete schon mit Hot Chip zusammen. Wie war das und wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Er kommt aus England und hat einen grandiosen Akzent! Ich kann mich nicht erinnern, wie unsere Beziehung zu Stande kam, aber wir mochten uns von Anfang an. Als wir nach England kamen, trafen wir seinen Manager und kamen ins Gespräch. Und so fragte er uns, ob er unsere Vocal-Spuren von “Native Speaker” benutzen kann. Da wir große Fans von ihm sind, gaben wir sie ihm ohne zu Zögern und sagten, mach damit, was du willst. Dann fing er an, damit zu arbeiten und das Ergebnis war großartig. Ich habe gelernt, nur mit Leuten zu arbeiten, denen ich vollkommen vertraue. Eine Person, die genau das machen kann, was du willst, ohne dass du ihr deine Wünsche zu kommunizieren musst. Max ist einer dieser Leute. Ich respektiere ihn sehr als Künstler und Produzenten. Und ich fühle mich sehr geehrt, dass er unseren Gesang verwenden wollte.
Was inspirierte euch beim Schreiben der Songs?
Wir übergaben Max die volle Herrschaft über die Songs. Sie sind eigentlich mehr seine Songs als unsere. Wir gaben ihm nur ein paar Werkzeuge, um seine Kunst zu entfalten.
Wie sieht eurer Songwriting-Prozess aus?
Meist beginnt es mit einer kleinen Idee, einer Melodie, einem wunderschönen Synthsound, einem Drumbeat oder einer Kombination dieser Dinge. Dann bauen wir darauf auf. Wir fühlen uns sehr wohl mit dem gegenseitigen Ergänzen unserer Ideen. In unseren Songs ist nur wenig Ego im Spiel, sodass sich alles sehr schnell verändern kann. Ich lege als erstes einen Gesangstext zurecht. Die erste Sache, die mir in den Sinn kommt, ist schon zu 90% der Text, den wir zum Schluss wählen. Normalerweise muss es etwas angepasst werden, aber nicht allzu sehr. Dann bauen und bauen und bauen wir und kommen zu einem Punkt, an dem wir die Struktur des Songs fertig haben. Dann reißen wir ihn auseinander und nehmen nur die wirklich starken Teile. Was sich durch den gesamten Schreibprozess hindurchzieht, ist, dass jeder von uns seinen Anteil am gesamten Prozess hat. Es entsteht alles sehr kollektiv.
Kannst du uns die Geschichte eines Song auf dem Album erzählen?
Es gibt keine wirklichen Geschichten hinter den Songs, es geht mehr um ein allgemeines Gefühl. „Hossak“ handelt von einem Freund, der auf Acid und mit einem Stück Pizza in der Hand an mein Fenster klopfte. Er krabbelte in mein Zimmer und ich streichelte seinen Kopf, bis er schlief.
Hört hier außerdem die Gästeliste von Raphaelle
Welcher Song inspiriert dich?
Moderat – Seamonkey
Welchen Song hättest du gerne geschrieben?
Leonard Cohen – Suzanne
Welcher Song eignet sich am besten, um die Hausarbeit zum Ende zu bringen?
Anything Chopin
Ein Song, der dich an deine Kindheit erinnert?
Spice Girls – Spice Up Your Life
Der beste Song für Liebeskummer?
Coldplay – The Scientist
Welchen Song hörst du am liebsten, wenn du verliebt bist?
Animal Collective – Banshee Beat
Welcher ist der beste Song zum Ausgehen, wenn du eigentlich zu müde bist?
Clouds – Liquid
Welcher Song bedeutet dir am meisten?
Animal Collective – Banshee Beat